Verlagert. Die Kunst in Bewegung
Eine einmalige Gelegenheit: Die Ausstellung in der Kunsthalle St. Annen gewährt faszinierende Einblicke in die verborgenen Schätze der Lübecker Kunstsammlungen.
Vom Silberschatz der St. Annen-Kirche über Werke von Käthe Kollwitz bis zu Andy Warhols „Holstentor“ (1980) – in den Depots der Kunsthalle St. Annen und des St. Annen-Museums verbergen sich kostbare Schätze aus neun Jahrhunderten, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt wurden. Nun bietet sich eine einmalige Gelegenheit: Bevor die Kunstwerke aufgrund eines Depotumzugs in ein Außenlager umziehen werden, können Besucher:innen die vielfältigen Bestände aus nächster Nähe erleben.
Schaudepot mit unerwarteten Entdeckungen
Die Ausstellung präsentiert eine beeindruckende Bandbreite: Im Schaudepot werden sammlungs- und epochenübergreifend bedeutende Werke der Malerei des 19., 20. und 21. Jahrhunderts sowie Skulpturen der Moderne und Gegenwart gezeigt – darunter international renommierte Künstler:innen wie Willi Baumeister, Lea Grundig, Ernst Wilhelm Nay, Markus Lüpertz und Sigmar Polke. Doch auch Überraschendes findet seinen Platz: religiöse Artefakte, Gipsabgüsse antiker Skulpturen und seltene Objekte wie ein signiertes Kissen von Andy Warhol. Außerdem treten besondere Geschichten rund um die Sammlungen zutage: Der Ankauf einer mittelalterlichen Figur erweist sich als Fälschung. Andere Objekte thematisieren noch heute durch Spuren der Zerstörung die Brandnacht von 1942 in Lübeck.
Ein Highlight der Ausstellung ist der Silberschatz des St. Annen-Museums. Diese sakralen Gegenstände, die für die einstige Klosterkirche geschaffen wurden, sind über Jahrhunderte in den Depots verborgen gewesen. Nun werden die Meisterwerke im Rahmen der Ausstellung restauriert und erstmalig an ihrem ursprünglichen Ort präsentiert. Eine weitere Besonderheit ist die Grafik von Ludwig Richter, eine Schenkung von Dr. Christian Dräger an das Museum Behnhaus Drägerhaus aus dem Jahr 2017, die im Rahmen der Ausstellung nun erstmals öffentlich präsentiert wird.
Ein Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit
Wie wird im Museum gesammelt, geforscht, geordnet und bewahrt? „Verlagert. Die Kunst in Bewegung“ schärft das Bewusstsein für die Aufgaben und Verantwortung moderner Museen – von der Sammlung, Bewahrung und Restaurierung des kulturellen Erbes bis zur wissenschaftlichen Erforschung. Dem für die Besucher:innen normalerweise unsichtbaren Depot kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Die Kunsthalle St. Annen und das St. Annen-Museum ergreifen die Chance, den Depotumzug für das Publikum zu öffnen und Einblicke hinter die Kulissen der Museumsarbeit zu gewähren. Besucher:innen können so die Vielfalt der Sammlungen neu entdecken. Von den Herausforderungen der Museen erzählt auch die Videoarbeit „Tightrope“ (2015) der zeitgenössischen Künstlerin Taus Makhacheva, die die Besucher:innen direkt im Eingangsbereich der Kunsthalle empfängt. Zwischen zwei Felsvorsprüngen balanciert ein Seiltänzer wertvolle Gemälde und macht den Drahtseilakt, Kunst zu bewegen und zu bewahren, erfahrbar.
Rahmenprogramm: Dialog und Partizipation
Ein umfangreiches Begleitprogramm lädt dazu ein, in die Welt der Kunst einzutauchen. Dialogische Formate und partizipative Workshops bieten exklusive Einblicke in museale Arbeitsprozesse und aktuelle Forschungsprojekte. Die Perspektiven der Besucher:innen werden aktiv einbezogen und eröffnen neue Sichtweisen auf Kunst und Kultur.
Die nächsten Termine der Ausstellung
2025
Verlagert. Die Kunst In Bewegung
Eine einmalige Gelegenheit: Die Ausstellung in der Kunsthalle St. Annen gewährt faszinierende Einblicke in die verborgenen Schätze der Lübecker Kunstsammlungen.
Vom Silberschatz der St. Annen-Kirche über Werke von Käthe Kollwitz bis zu Andy Warhols „Holstentor“ (1980) – in den Depots der Kunsthalle St. Annen und des St. Annen-Museums verbergen sich kostbare Schätze aus neun Jahrhunderten, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt wurden. Nun bietet sich eine einmalige Gelegenheit: Bevor die Kunstwerke aufgrund eines Depotumzugs in ein Außenlager umziehen werden, können Besucher:innen die vielfältigen Bestände aus nächster Nähe erleben.